Sinn und Unsinn von Latein - Teil 2 Relevanz heute

sprachen lernen

Latein ist ohne Zweifel die einflussreichste und produktivste Sprache aller Zeiten. Latein lebt in vielen Sprachen weiter, es hat antike Kultur vermittelt und das lateinische Alphabet ist unbestritten das wichtigste Schriftsystem der Welt. Der erste Teil der Artikelserie zeigte auf, dass man mit Latein weder mathematisches und logisches Denken schult, noch einfacher andere Sprachen lernt. Im zweiten und letzten Teil der Serie wirst Du erfahren, wann es sich überhaupt lohnt, Latein zu lernen und ob es heute noch relevant ist.

Latein ist wichtig für Theologen, Historiker, Linguisten und Lateinlehrer

 

Es gibt genau fünf sehr spezielle Gründe Latein zu lernen:

1. Du studierst Theologie, wirst eventuell Priester und strebst vielleicht eine Karriere in der katholischen Kirche an. Im Vatikan ist Latein noch Amtssprache

2. Du studierst Geschichte, wirst Historiker und bist darauf angewiesen originale Quellen zu lesen. Viele Dokumente sind bis in die Neuzeit auf Latein verfasst.

3. Du studierst Linguistik/ Sprachwissenschaften (Schwerpunkt romanische Sprachen) und beschäftigst Dich mit Sprachgeschichte und der Entwicklung von Sprachen.

4. Du wirst Lateinlehrer.

5. Du beschäftigst Dich mit diesen Fachgebieten und Latein als Hobby.

 

Ansonsten spricht nichts dafür Latein zu lernen. Latein schult nicht das logische und mathematische Denken und Latein als Schulfach schadet eher dem Lernen von anderen Fremdsprachen. Kultur und Geschichte können auch ohne Latein vermittelt werden. Für über 99% der Bevölkerung ist Latein völlig belanglos und ohne jede Bedeutung.

 

Latein hat nur noch historische Relevanz

 

Im Mittelalter war Latein Urkundensprache und in vielen Ländern und Regionen war es Verkehrs- und Kanzleisprache. Bis in die Neuzeit hatte die Sprache auch amtliche Funktionen. Latein hat Altertumskultur vermittelt und war die Sprache der Wissenschaften. Noch im 17. Jahrhundert waren rund 50% aller Publikationen im deutschen Sprachraum auf Latein, davor die Mehrheit aller Veröffentlichungen. Für Akademiker der meisten Fachgebiete hatte die Kenntnis von Latein noch im 19. Jahrhundert eine enorme Bedeutung: Zum Beispiel Jura, Philosophie und Medizin konnten ohne Latein nicht studiert werden. Und viele Abiturienten - man darf nicht vergessen: nur eine ganz kleine Minderheit besuchte bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhundert das Gymnasium - studierten Theologie, das ohne Latein auch heute nicht auskommt.

 

Die tote Sprache besitzt heute nur noch eine praktische Funktion in den christlichen Religionen, insbesondere in der katholischen Kirche - im Vatikan ist es noch Amtssprache. Daneben ernährt die ausgestorbene Sprache Lateinlehrer. Das ist alles, ansonsten ist die antike Sprache belanglos.

 

In unserer Zeit spielt Latein keine Rolle mehr: Es gibt keine Publikation mehr in lateinischer Sprache. Über 98% aller Studenten (Tendenz steigend) brauchen kein Latein. Die Sprache ist wissenschaftlich vollkommen bedeutungslos geworden. Im Geschäftsleben muss man kein Latein mehr können, in internationalen Geschäftsbeziehungen kommen Englisch und daneben andere lebende Sprachen zum Einsatz, das moderne Rechtssystem kommt vollständig ohne Latein aus und selbst die heutigen Geisteswissenschaften benötigen fast kein Latein mehr. Latein hat im 21.Jahrhundert überhaupt keine politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Funktion mehr. Latein ist Geschichte.

 

Latein ist kein Schulfach - Latein ist Geschichte

 

Obwohl nichts für Latein als Schulfach spricht, lernen in Deutschland immer noch rund ein Drittel aller Gymnasiasten Latein, die Tendenz ist angeblich steigend. Alle Argumente, die von Schule und Lehrern für Latein angeführt werden, sind Pseudo- und Scheinargumente. In der Realität geht es darum, dass Interessenverbände und Lehrer ihre Planstellen retten wollen. Dafür opfern und instrumentalisieren sie ganz ohne Gewissensbisse ihre Schüler und deren Zukunft. Viele Lehrer haben die Wirklichkeit außerhalb der Schule und ihrer Unterrichtsfächer nie kennengelernt und sprechen und entscheiden über Dinge, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben. Eltern und Schüler können sich bei der Entscheidung über die Wahl einer Fremdsprache leider nicht an eine objektive Instanz wenden, sondern sind auf die Schule und die Lehrer selber angewiesen.

 

Es wird ein Fach gelehrt und gelernt, mit dem Menschen heute absolut nichts mehr anfangen können. Die tote Sprache hat in Deutschland mehr Schüler als in allen romanischen Ländern, welche sprachlich und kulturell die wahren Erben Lateins sind. Das ist wirklich mehr als absurd. Es stellt sich die Frage, ob die Schule eine Institution ist, die Kreativität, Denken und Lernen vermitteln sollte, oder ob sie der Verblödung dient. Anstatt Schülern lebende Sprachen richtig beizubringen, d.h. den Schülern zu zeigen, wie einfach man jede Sprache lernen kann, wird ein Schulfach angeboten und gelehrt, das vollkommen nutzlos ist und den Schülern das Sprachen Lernen abgewöhnt.


Sich aus historischen und linguistischen Gründen mit Latein zu beschäftigen, kann für den Interessierten wirklich faszinierend sein. Genau das ist Latein: Geschichte. Und exakt das sollte die tote Sprache auch in der Schule sein: Geschichte und ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtsfachs Geschichte.

 

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Kommentare: 7
  • #1

    Richard (Montag, 29 November 2010 10:55)

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  • #2

    wróżby z tarota (Montag, 28 November 2016 16:26)

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  • #3

    Ero linia (Dienstag, 29 November 2016 14:05)

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  • #4

    sekstel (Dienstag, 29 November 2016 18:28)

    niepostaciowany

  • #5

    love spell (Donnerstag, 01 Dezember 2016 01:26)

    szczute

  • #6

    zaklęcia miłosne (Dienstag, 13 Dezember 2016 23:30)

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  • #7

    text a psychic (Donnerstag, 29 Dezember 2016 19:43)

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